Aktualisiert: 20.5.2004.

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Robert Jungk, Erfinder der Zukunftswerkstätten Zitate von
Robert Jungk,
Vordenker und
Erfinder der
Zukunftswerkstätten


Mit herzlichen Dank an Edgar Weick, der diese Zitate zusammen stellte, um ihre Aktualität und Brisanz neu entdecken zu können. Bitte Feedback!


Robert Jungk (1913 – 1994)

Zitate aus seinen Schriften (1950-1959)


[Zeitsprung ins vorangegangene Jahrzehnt (1940-1949)]


1952

Wie überall ... sind ... die Grundpfeiler der Demokratie, des Christentums und der persönlichen Ethik ins Wanken geraten. Wo vorher Glaube und Gewissen allein geurteilt hatten, heißen die neuen Richter nun Zweck und Leistung. Vor ihnen hat nichts Bestand, das nicht auf die scharfe Frage: "What is it good for? - Wozu kann es dienen? " zu antworten vermag. Alles und jedes, das Kleinste wie das Größte werden nun ins Joch gespannt und nutzbar gemacht.

In: Die Zukunft hat schon begonnen, Stuttgart 1952, S. 15

Auf dieses Buch verweist auch der Zukunftswerkstätten Verein zur Förderung demokratischer Zukunftgestaltung e.V. (Berlin) im Lebenslauf von Robert Jungk.


1952

Diese "neueste Welt" ist keine ferne Utopie, kein Geschehen aus dem Jahre 1984 oder einem noch ferneren Jahrhundert. Wir sind nicht wie in den Zukunftsromanen von Wells, Huxley und Orwell durch den breiten Graben der Zeit von dem reißenden Tier Zukunft getrennt. Das Neue, Andere, Erschreckende lebt schon mitten unter uns. So ist es, wie alle historische Erfahrung zeigt, immer gewesen. Das Morgen ist schon im Heute vorhanden, aber es maskiert sich noch als harmlos, es tarnt und entlarvt sich hinter dem Gewohnten. Die Zukunft ist keine sauber von der jeweiligen Gegenwart abgelöste Utopie: die Zukunft hat schon begonnen. Aber noch kann sie, wenn rechtzeitig erkannt, verändert werden.
...
Zivilisationspessimismus ist nicht mehr nur die modische Pose eines kleinen Kreises von Künstlern und Intellektuellen, sondern der weit verbreitete Ausdruck tiefer Besorgnis und erwachender Kritik geworden.

In: Die Zukunft hat schon begonnen. 1952. S. 17 u. 18

1952

Es wäre angesichts der großen Gefahren, welche die Reparaturarbeit mit sich bringt, an und für sich einfacher, den ganzen schadhaften Eil wegzuschaffen und durch einen neuen zu ersetzen. Dies geschieht nur deshalb nicht, weil man so ein "Stückchen Hölle", wenn es sich einmal außerhalb des Ofens wiederfindet, nicht so leicht wieder los wird. Sein Transport bis zu den radioaktiven Müllgruben würde viele größere Schwierigkeiten machen als die Ausbesserung.

In: Die Zukunft hat schon begonnen, Stuttgart 1952, S. 145

Es war als sei der "Rattenfänger", ... , in den Vereinigten Staaten auferstanden. Fast ohne Ausnahme sind die Kinder Amerikas dem Appell dieses Neuankömmlings verfallen. Während die Erwachsenen, sobald sich der Reiz der Neuheit gelegt hat, dem "TV-Set" einen Platz neben anderen Interessen und Amüsements anweisen, sind Boys und Girls unersättlich.

In: Die Zukunft hat schon begonnen, Stuttgart 1952, S. 275

1952

Die "Eroberung der Zukunft", wie die Industrieplanung sie betreibt, reicht fast überall in die Sphäre der Politik hinein. So kann es kaum wundernehmen, dass die Industrie in wachsendem Maße versucht, auch in den politischen Bereich aktiv einzugreifen. Andererseits fragt die Politik ständig bei der Wirtschaft zurück, mit welchem Kräftepotential, sie zur Durchführung ihrer Ziele rechnen kann. Die nächste logische Etappe des Griffs nach dem Kommenden ist daher die Ausdehnung der "wissenschaftlichen Prophezeiung" in die politische Sphäre.

In: Die Zukunft hat schon begonnen, Stuttgart 1952, S. 275

[Zeitsprung ins nachfolgende Jahrzehnt (1960-1969)]
Weitere Jahrzehnte: 40er / 70er / 80er / 90er Jahre

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