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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 1.10.2012

„Dem Denken sind
keine Grenzen gesetzt.
Man kann denken, wohin
und soweit man will.”
Ernst Jandel



Selbstwirksamkeit erleben – Prozesse wirksam gestalten
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Freitag, 20. April - Sonntag, 22. April 2012 in Bremen

Protokolle zum Geschehen auf dem Jahrestreffen 2012 ¦ Teil 3 von 6



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Nach dem Jahrestreffen

Diane Handke war 2012 zum ersten Mal auf einem Jahrestreffen. Sie schrieb einen kurzen Bericht über ihre Erfahrungen und verbindet darin die Themen Klienten­zen­trierte Gesprächsführung und Selbstwirksamkeit:

So, nun habe ich meinen „kleinen” Beitrag fertig (er ist doch ein wenig größer ausge­fallen ;)). (Teil 3)


Berichts eines „Neulings” zum 26. Jahrestreffen der Zukunftswerkstätten 2012

„Selbstwirksamkeit” ist für mich zu einem Gefühl geworden. Ich hatte zum Ende des Gesprächs das Gefühl, dass Marion sich selbst reflektiert hat und so zu neuen Sichtweisen und einem anderen Umgang mit der Situation gefunden hat. Sie hat ihre Erkenntnisse selbst einer Über­prüfung der Integration zugeführt, bevor sie für sich selbst darauf aufbauend neue Handlungswege gefunden und formuliert hat. Ihre stetig wachsende Gelöstheit / Entspanntheit, innerhalb dessen sie schließlich einen für sie geeigneten Handlungsplan / geeignete Umgangsform gefunden hat, drückte sich meines Erachtens nach außen in einem Gefühl von Stolz und Sicherheit darüber aus. Sie hatte ihr eigenes Weltkonzept im Bereich „Geschenke” mit dem ihrer Tochter zufrieden­­stellend erweiternd assimiliert und sich in der Situation neu geordnet. Das hat sie sich alles selbst erarbeitet. Sie nahm mich lediglich als „Anstoßer” diesbezüglich wahr. Und genau dies ist sowohl für einen klientenzentrierten Berater als auch für das Ebnen von „Selbstwirksamkeitsgefühlen” das größte Kompliment.

Selbstwirksamkeit geschieht im besten Fall. Geschieht, ohne es zu merken. Es ist ein „sich überflüssig Machen”. Und es wird am erfüllendsten sichtbar, wenn es selbst oder bei anderen wahrhaft erlebt wurde.

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Ich selbst bekam weiterhin ein Gespür für dieses Gefühl der „Selbstwirksamkeit”, als ich (inner­halb der Exkursion am Freitag) in der „Kinderwildnis” stand, eine von jugendlichen Bürgern selbst entwickelte Rutsche im Stadionbad betrachtete und im Sportgarten ein ungewöhnlich facetten­reiches Sportangebot wahrnahm. Wie herrlich muss es gewesen sein, als gemeinschaft­lich Köpfe über diese Projekte rauchten. Wie sie sich auseinandersetzten und am Ende gemeinsam ver­meintlich in den „Presencing-Prozess” (U-Theorie nach C. O. Scharmer) gingen.

Auch in den Kleingruppen am Seminarwochenende war meinerseits ein Lüftchen spürbar. Ein Lüftchen von zum Beispiel „Ich kann selbstwirksam werden durch Mitreden / Einmischen” und „Ich kann über die »internationalen« Vernetzungsmöglichkeiten der Zukunftswerkstätten weiter mit­wirken / mich beteiligen, in meinem selbstbestimmten Rahmen.”

Der bereits angesprochene „Theorie-U-Prozess” ließe sich ebenfalls auf mein hier aufgezeigtes kleines Beispiel anwenden. Ausführungen hierzu würden diesen Rahmen allerdings sprengen. Der Verzicht auf Ausführungen kann außerdem auch ebenfalls dazu anregen, an diesem Beispiel selbst zu üben oder ähnliche Beispiele zu untersuchen. Hierzu sei mit Freuden angeregt, denn ich selbst habe festgestellt, dass man wesentlich effektiver zu einem Verständnis von Lerninhalten kommt, wenn diese auf die eigene Erfahrungswelt übertragen werden. Und dabei sollten auch diese kleinen Beispiele nicht unterschätzt werden. Zumal: Wie oft ist aus kleinen Ideen eine große geworden? Ich bin mir sicher, dass dies ebenfalls auf die Zukunftswerkstätten zutrifft.

Und was im Übrigen das Leben und ebenso das Lernen angeht, sollten Herangehensweisen (z.B. an die Theorie) immer individuell gelöst werden dürfen. Denn so kann bereits festgestellt wer­den: „Selbstwirksamkeit liegt in der Luft”.

In diesem Zusammenhang nochmals ein herzliches Dankeschön an alle für ein recht erkenntnis­reiches Wochenende. Den Zukunftswerkstätten wünsche ich weiterhin sprühende Ideen und ausweitende Vernetzungen, damit nicht nur die Gedanken frei bleiben.
    „Die Gedanken sind frei. Wer kann sie erraten?
    Sie rauschen vorbei wie nächtliche Schatten.
    Kein Mensch kann sie wissen, Kein Jäger sie schießen.
    Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!”
    (Deutsches Volkslied)
Diane Handke