Aktualisiert: 25.1.2004.
Licht im Methodendschungel

Die Methode Zukunftswerkstatt (ZW)
wird hier von vielen Seiten beleuchtet.
Wir zitieren aus mehreren
Veröffentlichungen verschiedener Autorinnen und Autoren, die in ihrer Verschiedenartigkeit ein buntes Licht darauf werfen, was Zukunftswerkstätten sind und mit welchen Haltungen und Beweggründen dort Zusammenarbeit gestaltet wird. Die kurzen Textauszüge können wie ein Nachschlagewerk für die eigene Arbeit genutzt werden. Zugleich empfehlen wir, die Werke, die hier als Quellen dienen, bei Gelegenheit ganz zu lesen.

Auf dieser zweiten geht es wie auf der ersten von vier Seiten um Definitionen, was eine Zukunftswerkstatt ist. Die vielfältigen Herangehensweisen definieren das breite Anwendungsgebiet dieser Methode.

Auf zwei weiteren Seiten schließen sich Textauszüge dazu an, welche methodischen Ansätze in die Zukunftswerkstatt "hineinfließen" können und was aus der Zukunftswerkstatt an neuartigen methodischen Konzepten "herausfließt".



Methode Zukunftswerkstatt, Seite II


Diese Idee [der Zukunftswerkstätten] geht auf eine entscheidende Wende in meinem Leben zurück, [...] als ich in Hiroshima war. Es war in dem Moment, als zwei alte Leute mit mir sprachen und mich fragten: "Wie war es möglich, dass die Atomwissenschaftler nichts von diesen verheerenden Langzeitfolgen gewusst haben?" [...] Der Beginn der Beschäftigung mit der Zukunft [mehr...] --- [A – Z]


Indem in Zukunftswerkstätten Menschen dazu veranlasst werden, sich selbst an die Lösung sie berührender Probleme heranzuwagen, die sonst in den Händen von Experten liegen, bieten Werkstätten eine Plattform zum Lernen, zum Lernen, eigene Zukunftsvorstellungen zu entwickeln und zu verwirklichen – und das in einem harmonischen, fast spielerischen und von der Werkstattgruppe getragenen Rahmen. Diese Erfahrung wird zudem dadurch verstärkt, dass am Ende ein eigenständig erarbeiteter Lösungsvorschlag steht, ein mehr oder weniger ausgeprägtes Vorhaben, ein kleines Projekt zum Anfangen. [...]

Entscheidend ist, vom kleinen Traum, von der kleinen Utopie, von der kleinen Idee zum Tun zu gelangen. Zukunftswerkstätten wollen anstoßen: Mut zu entfalten zu eigenen Zukunftsvision, wenigstens zeitweise dem Neuen und Ungewohnten vorbehaltlos eine Chance einzuräumen. Wünsche und Sehnsüchte auszusprechen, Kreativität und Imagination dabei zuzulassen, können helfen, bisher nicht gesehene Wege zu betreten, unkonventionelle Lösungen zu entdecken und dem Bedrohlichen eigenes Wollen entgegenzustellen. Was gebraucht wird, sind Visionen auf human-ökologischer Basis, Visionen, die Lebensinhalt und –ziel für die Mehrheit bieten, Visionen, für die es sich lohnt, einzutreten.

Das Wecken von Phantasie in Zukunftswerkstätten ist sozusagen der Humus, der die Kraft für neues Wachstum schafft. Technische Produkte und Erfindungen gibt es zuhauf, woran es mangelt, sind soziale Ideen und Erfindungen.

Auszug aus dem Beitrag von Norbert R. Müllert: "Eigene Zukunftsvorstellungen entwickeln und verwirklichen – Über Möglichkeiten von sozialer Phantasie und Erfindungen" im Buch (Reader) herausgegeben von Hans Philipzig und Bernd Zimmermann: "Mit Mut und Phantasie – Neue Technik gestalten", Hamburg (VSA-Verlag) 1989


Die Zukunftswerkstatt ist eine Methode, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Vision von einer wünschenswerten Zukunft entwicklen. Ausgangspunkt ist immer eine konkrete Problemstellung. [...] Die Ausgangsfrage ist für alle gleich, aber niemand kennt ihr Ergebnis. In spielerischer Form sollen sich im Prozess der Gestaltung Problemlösungskometenz, Fantasie, Kreativität und Experimentierfreude entwickeln. [mehr...] --- [A – Z]


Beteiligung basiert auf gegenseitigem Respekt und dem Ernstnehmen von Menschen. Das impliziert einen beiderseitigen Lernprozess: Wie wird Beteiligung gefördert und gefordert? Versteht man unter partizipativer Arbeit die Entwicklung von Fantasien und Utopien, letztendlich zur Gestaltung und Entwicklung von Lebensräumen, [mehr...] --- [A – Z]


Die Beratung von Kommunen bei der Erstellung einer Lokalen Agenda 21 ist ein neues Tätigkeitsfeld für UmweltpsychologInnen. Besondere Anforderungen stellt die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Anhand eines Projektes in der südhessischen Gemeinde Seeheim-Jugenheim [...] Im Rahmen der Ferienspiele wurde mit 121 Kindern eine "Kinder-Agenda" erarbeitet. [...] Das Vorgehen während der Aktionswoche folgte in weiten Teilen den Vorschlägen von Stange (1996), der das bekannte Konzept der Zukunftswerkstatt (Jungk & Müllert, 1991) an die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen adaptiert hat [mehr...] --- [A – Z]


Mannigfache Konfliktsituationen: [...] Zukunftswerkstätten sind bei der Behandlung von kontroversen Themen mit einem hohen Grad persönlicher Betroffenheit erfolgversprechend. Entwickelt wurde diese Methode u.a. von Robert Jungk. Er bezeichnete diese Diskussionsform als "soziales Versuchslabor". Die Grundidee der Methode besteht darin, dass alle Teilnehmenden (10 bis 20 Personen) ohne Konkurrenzdruck [mehr...] --- [A – Z]


Es ist bekannt, dass durch Nachdenken allein unsere geistige Kapazität nicht ausreichend genutzt wird. Es ist auch hinlänglich bekannt, dass eine gute Planung den Weg zum Ziel verkürzt. Dies gilt für alle Lern-, Berufs- und Lebensbereiche. Wer in Schule, Beruf und Privatleben nicht nur reagieren, sondern agieren will, muss kreativ sein. Auf der Suche nach geeigneten Lernmethoden für Schüler/innen, Studierende und Auszubildende stößt man unweigerlich auf die Arbeitsformen "Zukunftswerkstatt" und "Szenariotechnik". [mehr...] --- [A – Z]


Stärken des Zukunftswerkstatt-Konzeptes: Zwischen vielem aus der 68er Zeit, was uns heute bereits als angestaubt und überholt erscheint, glänzt die Zukunftswerkstatt immer noch als zeitgemäß hervor. Ihre "Philosophie", Prozessbeteiligte ernst zu nehmen, sie nicht mit Vorgaben einzuschränken, sondern ihnen strukturierte Freiräume zu gewähren, in denen sie sich ungehindert entfalten können, [mehr...] --- [A – Z]


Probleme im Konzept Zukunftswerkstatt: Unabhängig von den voranstehend skizzierten Vorzügen gibt es natürlich auch Hürden [...] Kritik-, Phantasie- und Realisierungsphase sind drei methodisch-konzeptionell sehr unterschiedliche Bausteine mit je offenen Entwicklungen. Im Idealfall muss sich ein konsistenter Strang der thematischen Entwicklung zwischen den Phasen ergeben. [mehr...] --- [A – Z]


Netze, zwischen Menschen und zwischen Gegenwart und Zukunft, knüpft er [Robert Jungk] seit einigen Jahren vor allem in den Zukunftswerkstätten - diesen Institutionen, die er erfunden hat, um ungenutzte Träume, Wirklichkeitsphantasien und soziale Kräfte zu entdecken [mehr...] --- [A – Z]


Die Zukunftswerkstatt kann definiert werden als ein "soziales Versuchslabor, in dem alternative Zukünfte von engagierten Bürgern entworfen und durchdacht werden". Es geht um das Entdecken und Erfinden wünschbarer und machbarer Zukünfte [...] basisdemokratisch, integrativ, ganzheitlich, kreativ, kommunikativ, provokativ. [mehr...] --- [A – Z]


Das Modell Zukunftswerkstatt stützt sich auf Gruppenkräfte und -synergien und bindet in wachsendem Maße alle Beteiligten in die Problemlösung ein. Das jeweilige System mit seinen Menschen und Beziehungen lernt als Ganzes, seine Potenzen kreativ zu nutzen und zur Geltung zu bringen. In einer Zukunftswerkstatt bemühen sich Betroffene, Interessierte und auch Verantwortliche gemeinsam um den Entwurf einer auch undenkbar erscheinenden Zukunft. In lustvoller Solidarität [mehr...] --- [A – Z]


Methode Zukunftswerkstatt, Seite II



Gerne nehmen wir vom Website-Team per E-Mail Hinweise auf weitere Veröffentlichungen entgegen, aus denen hier zitiert werden soll.

Über die hier zitierten Texte hinaus gibt es auf unseren Link-Seiten zahlreiche Verweise auf weitere Informationen zu Methoden-Aspekten von Zukunftswerkstätten.

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