Aktualisiert: 4.4.2005

Mit Zukunftswerkstätten spielend in die Zukunft — Jahrestreffen 2005

Arbeitsgruppen-Protokoll
im Open Space





Wie unterstütze ich als Moderator/in die TeilnehmerInnen darin, dass die Ideen mit dem höchsten utopischen Gehalt ausgewählt und übersetzt werden?

Einberufen von: Petra Eickhoff
Protokolliert von: Petra Eickhoff und Stephan G. Geffers
Mitwirkende: Andrea Wagner, Angelika E. Solle, Helga Stienecke, Milena Müller, Stephan G. Geffers, Torger Bünemann.


Das Protokoll thematisiert einen entscheidenden Knackpunkt in jedem Zukunftswerkstatt-Ablauf: Gelingt es, die "Ernte" aus der Phantasie- und Utopiephase einzufahren? Werden wirklich die zukunftsweisendsten Ideen ausgewählt für die Verwirklichungs- und Praxisphase? Einer Sammlung an Ideen, wie es gehen kann, folgte in dieser Arbeitsgruppe eine erste spontane Praxiserprobung zu zweien der Vorschläge.


Protokoll-Auszug überspringen - Direkt zum Download des vollständigen Protokolls Auszug aus dem Protokoll im Open Space des Zukunftswerkstatt-Jahrestreffens ZW2005:

Hintergrund zum Thema

Am Ende der Phantasiephase geschieht die Auswahl der faszinierendsten Ideen als Basis der nachfolgenden Verwirklichungsphase. Oft werden dabei aber gerade nicht die Ideen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgesucht, die besonders utopisch, verrückt und deshalb interessant sind, sondern diejenigen, die leicht zu verwirklichen sind. Somit betrügt sich die Gruppe oft selbst um den Erfolg, eine wirkliche soziale Innovation zu ihrem Thema zu finden. Sie verharrt im Naheliegenden und kritisiert daraufhin später, dass der Aufwand der spielerisch-kreativen Phantasie- und Utopiephase sich inhaltlich nicht gelohnt habe. Eine einfache Auswahl durch Punkten der faszinierendsten, spannendsten, verrücktesten und schönsten Ideen scheint folglich nicht der Königsweg zu sein. In der kritischen Zukunftswerkstatt-Literatur wird auch auf dieses Problem hingewiesen (siehe Heino Apel 1998).



Stichwortsammlung: Andere Utopie-Auswahl

  • Andere Fragestellungen
  • Zufall
    • In den meisten Fragestellungen steckt Bewertung.
    • Neutrale Auswahl.
    • "Damit müssen wir uns beschäftigen."
  • Gruppenzwang — Zufall
  • Hierarchien
    • Chef entscheidet, was weiterverfolgt wird, weil er über die Ressourcen zur Verwirklichung verfügt.
    • Sortieren nach Hierarchieebenen, Interessensebenen.
    • Gruppen teilen und jede wählt aus.
  • Sortierung der Ideen (realisierbar – denkbar/vorstellbar – verrückt – unerklärlich – Tabu).
  • Paradoxes Vorgehen
    • Wozu habe ich überhaupt keine Lust, das zu realisieren und weiterzuverfolgen?
    • Was finde ich wirklich zu aufwändig? Woran arbeite ich mich tot?
    • Was, wenn ich es wirklich anfangen würde, könnte ich niemandem erzählen? "Seien Sie vorsichtig, wenn Sie es jemandem erzählen!"
    • Worauf hätten wir auch ohne Zukunftswerkstatt kommen können? Die Ideen, die übrig bleiben, werden weiterbearbeitet.
  • Minderheitsvotum: Das wenig oder nicht Gepunktete weiterbearbeiten
  • Einfordern von "Übersetzungen" zu nicht weiter verfolgten Kritiken in Phantasie-Ideen
  • Wiederholung der Utopiephase unter dem Thema, das in der Kritikphase am stärksten vertreten war, aber in der Phantasiephase nicht mehr vorkam (Erfahrung in einer Zukunftswerkstatt mit Jugendlichen: In der Kritik ging es um Arbeit, in der Phantasie nur um Freizeit)
Die Arbeitsgruppe ging anschließend in eine spontane Erprobung: Zufall und Sortierung der Ideen.


Zurück zum Beginn des Protokoll-Auszugs Soweit das vollständige Protokoll. Es lässt sich hier als PDF-Datei herunterladen.

Die spontane Erprobung soll zu einem späteren Zeitpunkt noch ergänzend dokumentiert werden.



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