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Auswertungen und Dokumentationen
von
Zukunftswerkstätten
Tagesaktuell 13.-20.11.2004 vom
Theater-Festival in Jena:
Zukunftswerkstätten auf der Utopie-Baustelle Jena
Teil 3
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Samstag/Sontag 13./14.11.2004
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Montag 15.11.2004
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Dienstag 16.11.2004
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Mittwoch 17.11.2004
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Do.-Sa. 18.-20.11.2004
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Hintergrund: Utopien
16.11.2004
Von Künstlerinnen ausgerufenen Utopie des Tages:
"Der Fortschritt der Naturwissenschaften ist immer an
verantwortliches Handeln geknüpft."
Dienstag
Leben in Gemeinschaften
Ab 17:00 Uhr waren als Gäste KommunardInnen aus der
Kommune Waltershausen
eingeladen und InitiatorInnen der Initiative Wohn[t]räume aus Jena.
Petra Eickhoff
aus Köln nutzte die Gelegenheit, das Thema "Leben in Gemeinschaften"
aufzugreifen und mit der Methode
Zukunftswerkstatt einzustimmen. Hier die Ergebnisse:
Einstimmung:
Was versteht ihr unter Gemeinschaft?
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Miteinander leben und arbeiten (Arbeit Teil des Lebens)
- Familie
- Gemeinsame Kultur
- Wahlverwandtschaft
- Kuscheln
- Spiel und Spaß
- Ressourcen gemeinsam nutzen
- Gegenseitige Hilfe
- Gemeinsamer Lebensraum
- Gemeinsam lernen
- Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen
- Zusammen wandern
- Lustvoll streiten
Kritik und Beschwerden:
Welche Schwierigkeiten und Hindernisse sehe ich für ein Leben in Gemeinschaft?
(Kritik-Stichworte gesammelt und sortiert, dann eine Rubrik zur Weiterarbeit ausgewählt)
-
Ungeklärte Eigentumsverhältnisse
- Mobilität / Räumliche Entfernung
- Zu wenig Platz
- Stress durch Arbeit / Job oder Erwerbslosigkeit
- Beispiel Abwasch ("Ich für andere?")
- Faulheit
-
Individualismus (zurückstellen)
- Mangelnde Toleranz
- Mangelnde Achtung voreinander
-
Gesagtes gegen sich gerichtet sehen (als Angriff)
- Zu geringes Einfühlungsvermögen
- Überheblichkeit
- "gerechte" Arbeitsteilung ("Ich muss
immer alles machen")
Nur die eigene Sicht / Blickwinkel
-
Rechenschaft ablegen
Kommunikation
- Zu wenig miteinander sprechen
- Fehlende Zeit / Fehlender Wille zur Kommunikation / Austausch
Unverständnis und Missverständnisse
-
Konflikte durch unterschiedliche Arbeitsmoral, unterschiedlich
große Bedürfnisse
- Achtung gegenüber individuellem und Gemeineigentum
- Sich selbst zu wichtig finden
- Persönliche Konflikte, die die Gruppe sprengen können
-
Zuhören
Bedürfnisse anderer
- Unterschiedliche Interessen
- Unterschiedliche Schwerpunkte im Leben (z.B. Vegan vs. Fleisch
oder Öko-Essen vs. billig essen)
- Bedürfnisse / Ansprüche verschieden
- Fehlendes gemeinsames Ziel / fehlende Vision
- Individuelle Gewohnheiten
Zuspitzung der Kritik:
Leben in Gemeinschaft ist unmöglich, weil man nie alle Interessen unter
einen Hut bekommt.
Positive Wendung:
Leben in Gemeinschaft ist möglich, weil alle unterschiedlichen Interessen
unter einen Hut zu bringen sind durch — Offenheit, — aufeinander
zugehen, — Offenlegen, wo die eigenen Interessen liegen.
Phantasie und Utopie:
Welche ungewöhnlichen Bilder helfen uns, die unterschiedlichen Interessen
unter einen Hut zu bringen und Lösungsideen zu entwickeln?
(Visuelle Einstimmung, dann assoziativ Bilder und Begriffe erfinden, übersetzen)
Stabiles Risiko
- Interessen sind immer wieder neu abzugleichen, das ist immer
riskant
Interessensausgleich ist herzustellen
Das Risiko durch das Leben in Gemeinschaft löst sich ein
Stück weit auf
Leben in Gemeinschaft gibt Stabilität gegenüber der
Gesellschaft, doch das Risiko bleibt spannend
Zuckerwatte-ohne-Ende-Mystik
- Durch das Zusammenwirken aller Kräfte, die sich gegenseitig
ergänzen, wird das, was vorher als mystisch erschien, real
möglich
- Das Kennenlernen unterschiedlicher interessen macht Spaß,
weil es selbstbereichernd ist
Erdgebundener Kometenhimmel
- Die Vision in der Realität gestalten
- Bringt die Visionäre und die Macher zusammen
- Leben in Gemeinschaft findet im Spannungsfeld zwischen Utopie und
Realität statt (Akzeptanz der Pole)
Die unbekannte Zielgerichtetheit
- Der Einzelne könnte seine Ziele selbst bestimmen (und tut
es auch), in der Gemeinschaft sind die Ziele vorher nicht fest
(bekannt)
- Ziele (Ideen) verändern sich in Gemeinschaft. Auf dem Weg
können sich Ziele verändern / anpassen
Verwirklichung und Planung:
In dieser Zukunftswerkstatt wäre der nächste Schritt die Auswahl von
Veränderungsideen gewesen, um daran Veränderungsvorhaben zu entwickeln.
Dies war im Rahmen der zwei Stunden heute noch nicht möglich.
Als Moderatorin weise ich weise darauf hin, dass es uns als Team Zukunftswerkstatt
Köln sehr wichtig ist, den letzten Gedanken in die Phase der Verwirklichung und
Planung einzubinden: Die Veränderungsvorhaben und die damit verbundene Zielbestimmung
als veränderbare Größe zu behandeln, den Planungs- und Verwirklichungsprozess
als wechselseitigen Prozess zu behandeln.
Gemeinschaftsprojekte sind Realität, Intitiativen für neue ebenso. Zwei
davon Kennenzulernen und zu befragen, dazu hatte die Zukunftswerkstatt Jena
heute eingeladen. Gekommen sind Jörde Holfelder von der Kommune Waltershausen
und Gotthardt Schmidt von der Initiative Wohn(t)räume aus Jena ("Plattenbauten
zu Sozialpalästen!").
Petra Eickhoff aus Köln
Zukunftswerkstätten auf der Utopie-Baustelle Jena
Teil 3
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Samstag/Sontag 13./14.11.2004
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Montag 15.11.2004
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Dienstag 16.11.2004
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Mittwoch 17.11.2004
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Do.-Sa. 18.-20.11.2004
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Hintergrund: Utopien
Querverweis: Ebenfalls von der Utopie-Baustelle ausführlich und höchst aktuell berichten die Kolleginnen und Kollegen der Zukunftswerkstatt Jena auf ihrer Website —
16.11.04
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